Wird in einer Anlage gleichzeitig Wärme und Strom - also Kraft - erzeugt, bezeichnet man das als Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Geschieht dies in einer kompakten Anlage und nicht in einem Heizkraftwerk, spricht man von einem Blockheizkraftwerk (BHKW). In einem BHKW können Heizöl, Gas, Rapsöl und Holzpellet verbrannt werden.
Blockheizkraftwerke (BHKW) sind dezentrale Erzeuger von elektrischer und thermischer Energie. Im Gegensatz zur herkömmlichen Energieversorgung erzielen BHKWs einen verbesserten Wirkungsgrad. Die verwendete Primärenergie wird zu 34 Prozent in elektrische und zu 53 Prozent in thermische Energie umgewandelt. Prozessbedingte Verluste liegen lediglich bei 13 Prozent der Primärenergie.
Im Vergleich: Bei der konventionellen Stromerzeugung werden nur etwa 34 Prozent des eingesetzten Primärenergieträger für die Stromerzeugung verwendet. Die restlichen 64 Prozent der thermischen Prozessenergie bleiben meist ungenutzt. Damit erweist sich die konventionelle Stromerzeugung als energetisch ineffizient. Die entscheidenden Vorteile der Blockheizkraftwerke (BHKW) sind ihr großes Energiesparpotential, verbunden mit einem hohen ökonomischen und ökologischen Nutzen.
Ein Blockheizkraftwerk besteht aus einer Motor-Generator-Einheit mit zugehörigen Wärmetauschern für die Nutzung der Kühlwasser- und Abgaswärme. Beim Betrieb des BHKW fallen Wärme und Strom immer zeitgleich (gekoppelt) an. Eine konventionelle Heizungsanlage ergänzen dabei die BHKW-Aggregate. Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), die gleichzeitige Wärme und Elektrizität erzeugt, leistet einen aktiven Beitrag zur Verbesserung der Umweltbilanz hinsichtlich der CO2-Emissionen (es fallen lediglich ca. 30 Prozent der CO2- Emissionen im Vergleich zu einer konventionellen Wärmeversorgung an) und des Ressourcenverbrauchs. Aufgrund des hohen Wirkungsgrades trägt die Kraft-Wärme-Kopplung zur deutlichen Senkung der Energiekosten beim Anwender bei.
Vorteile:
- großes Energiesparpotential
- hoher ökonomischer und ökologischer Nutzen
- unabhängig von Energieversorgern
- Kostenersparnis
- hohe Förderprogramme
Der Verbrennungsmotor eines Blockheizkraftwerkes ist aufgebaut wie ein Automotor. Konstruktiv besteht das BKHW aus einem mit Gas oder Öl betriebenen Verbrennungsmotor, einem Synchrongenerator und einem Wärmetauscher. Die Verbrennung stellt die Antriebsleistung des Synchrongenerators bereit. Der Synchrongenerator liefert die elektrische Energie. Thermische Energie wird wiederum durch Wärmetauschprozesse aus dem Motorkühlwasser, den Schmierstoffe und den Abgase gewonnen.
Kriterium zur Auslegung des BHKW stellt der gebäudespezifische Wärmebedarf dar. Der sinnvolle Anwendungsbereich unter Berücksichtigung der erforderlichen Verfügbarkeit liegt in Objekten mit einem Wärmebedarf von ca. 100.000 kwh/a und mehr als 4000 Betriebsstunden im Jahr.
Kombinationen mit Wärmerückgewinnungsanlagen, Wärmepumpen und Kältemaschinen sind möglich und primärenergetisch sehr interessant. Bei dem Betrieb eines BHKW handelt es sich vorrangig um bivalente Heizsysteme. Die Abdeckung des thermischen Bedarfs durch das BHKW ist mit ca. 50 Prozent zu quantifizieren. Der verbleibende Wärmebedarf wird konventionell durch Niedertemperatur oder Brennwertgeräte abgedeckt.
Auch Mini-BHKW-Anlagen können bei kleineren Objekten als kompletten Ersatz für konventionelle Heizungsanlagen eingesetzt werden. Hierbei ist nur zu
beachten, dass die Mini-BHKWAnlage modulierend betrieben werden müssen, um ein großen Leistungsbereich abzudecken. Hier kommt ein großer Schichtenpufferspeicher sehr zum Vorteil. Der Speicher dient
als Ausgleich für kurzfristige große Leistungsschwankungen, wie zum Beispiel bei Warmwasserbereitung.
Auslegung und Planung von BHKW-Anlagen bedürfen einer detaillierten Planung, wenn Fehlinvestitionen vermieden werden sollen.